Die Bauern, die heute im Ackerbau tätig sind, vermehren ihr Saatgut kaum noch selbst. Sie bekommen jährlich ein „rundum sorglos Paket“ bestehend aus Saatgut, „Pflanzenschutzmittel“, Dünger und Co.
Durch die Marktdominanz der Saatgutkonzerne, zunehmende Saatgutpatentierungen und konzernfreundliche Gesetzgebungen geraten Landwirte heute zunehmend in Gefahr kriminalisiert zu werden, wenn sie ihr eigenes Saatgut züchten und damit handeln. Sie sind zunehmend ohnmächtig gegenüber den großen Konzernen, Börsenpreisen und der Zerstörung ihrer eigenen Existenzgrundlage.
Seit 2014 gibt es vom Bundeslandwirtschaftsministerium Fördergelder (3 Mio. Euro) für den verstärkten Anbau heimischer Eiweißpflanzen. Die sogenannte Eiweißpflanzenstrategie des BMEL. Interessanterweise handelt es sich bei diesen geförderten heimischen Eiweißpflanzen ausschließlich um Leguminosen! Mal abgesehen davon, dass es sich bei den heimischen Leguminosen, wie Ackerbohne, Erbse und ähnlichen fast ausschließlich um einjährige Pflanzen handelt, …“ergeben sich interessante Marktnischen für in Deutschland erzeugtes Soja.“ (BMEL Pressemitteilung Nr.174 vom !5.06.12; http://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2012/174-Eiweisspflanzenstrategie.html?nn=312878). Die Sojabohne eine heimische Ackerpflanze?
Wenn es eine Eiweißpflanze in Deutschland gibt, die man als „heimisch“ bezeichnen kann, dann ist das die große Brennnessel. Aber im Gegensatz zu den meisten angebauten Nutzpflanzen ist die Brennnessel eine Staude. Einmal angepflanzt kann sie mehrfach im Jahr geerntet werden und das von April bis November und vor allem über Jahrzehnte!
Ein Desaster für die Saatgutkonzerne. Zugegeben!