Die Winterpause ist noch im vollen Gange, die Brennnesseln schlafen tief und fest.
Und sie fehlen mir!
In all meinen Lebensbereichen vermisse ich sie schmerzlich:
Seit einer Woche lebe ich ketogen. Das bedeutet: jegliche Lebensmittel mit einem übermäßigen Anteil an Kohlenhydraten sind verboten. Also kein Brot, kein Reis, keine unterirdischen Speicherorgane wie Kartoffeln, Möhren oder Rüben, kein Obst, keine Süßigkeiten…
Die „Ketogrippe“ habe ich schon hinter mir. Mit Schlappheit und kaltem Rieseln in Armen und Kopf. Und einen Wadenkrampf wegen Magnesiummangel.
Warum ich mir das antue?
Ich bin inzwischen bei Hosengröße 44 angekommen und mein Busen sprengt Größe 46! Muss ich noch mehr sagen?
Außerdem habe ich gelesen, dass Zucker unter anderem auch für die Verfärbung der Zähne verantwortlich ist. Die Elfenbeinfarbe, die seit vielen Jahren trotz „extra white“ Zahncreme zu meinen Zähnen gehört, würde ich auf diese Weise auch gern loswerden.
Auf das Zahnfärbemittel Kaffee verzichte ich gerne mit, denn ohne Zucker und Milch vergeht mir darauf ganz automatisch die Lust. Das gilt auch für schwarzen Tee, obwohl ich ihn auch ohne alles trinken kann.
Kräutertee habe ich in den ersten Tagen noch getrunken, inzwischen trinke ich aber lieber nur heißes Wasser. Das fühlt sich so herrlich puristisch an! So schmeckt die Freiheit.
Also frühstücke ich jetzt mit kaltem und heißem Wasser und Feldsalat mit Joghurtdip, frischen Gemüsefenchel mit einem Stückchen Käse oder Mangoldblatt umhüllter Cabanossi. Als Süßigkeitenersatz funktionieren bei mir am besten geröstete Mandelblättchen oder Sonnenblumenkerne, die ich einfach im Ofen mitröste, wenn ich beispielsweise Blumenkohlpizza mache.
Und ihr werdet es nicht glauben: Ich fühle mich super dabei. Außer natürlich einem schlechten Gewissen, weil ich jetzt so viele tierische Produkte zu mir nehme, die ich vorher gerade heruntergefahren hatte. Ich denke, die werde ich bald durch Hinzunahme von Kartoffeln wieder reduzieren. Mal sehen, was meine Zahnfarbe dazu sagt.
Was könnte ich jetzt alles mit Brennnesseln machen!
2.
Heute habe ich mir zum ersten Mal die Haare mit Roggenmehl gewaschen!
Wenn ich schon keins mehr esse, muss ich halt auf andere Weise dafür sorgen, dass es nicht schlecht wird. Nein, Joke!
Schon seit einiger Zeit habe ich festgestellt, dass ich meine Haare seltener waschen muss, wenn ich statt Shampoo Duschgel benutze. Außerdem ist es Hautverträglicher!
Ich fühlte mich mal wieder als verarschter Konsument.
Bei meinen Recherchen im Internet stieß ich auf nopoo, was so viel bedeutet wie kein Shampoo, und die Alternativen.
Erste Alternative: einfach nur mit Wasser waschen! Hat nur einen Nachteil: in den ersten 4-6 Wochen spielt das Haar und vor allem die Kopfhaut verrückt, so das man besser eine Mütze aufsetzen sollte, wenn man mit Menschen Kontakt hat. Da ich unterrichte fällt diese Variante also für mich weg.
Auch die Variante mit Natron und der im Anschluss an diese Anwendung notwendige „Rinse“ also eine Spülung, probiere ich vielleicht mal, wenn ich wieder Biozitronen gekauft habe, denn nach Essig möchte ich auch nicht riechen, aber ich bin immer froh, wenn sich noch eine Verwendung für die ausgepressten Reste von Zitronen ergibt. Und die duften über Nacht in Wasser eingelegt einfach umwerfend!
Nun also mein erster Versuch mit Roggenmehl, einer weiteren Alternative, um meinen Kopf vom Chemieeinfluss der letzten 55 Jahre zu entwöhnen. Ich hatte gestern bereits 3 El Roggenvollkornmehl etwa 1:1 mit Wasser angerührt. Über Nacht ist daraus eine gelartige Mischung geworden, die mir schon als Sauerteigansatz bekannt war. Und nun in die Haare damit?
Als nachhaltig denkender Mensch muss ich mich echt überwinden mir Nahrungsmittel in die Haare zu schmieren. Besonders angenehm ist es auch nicht die kalte glitschige Masse am Haaransatz einzumassieren. Aber zu spüren, wie sich die Wolke beim Ausspülen in der warmen Badewanne verteilt ist klasse! Ich fühle mich wie Kleopatra.
Ich hatte schon davon gelesen, dass ein Bad mit Haferflocken der Haut guttut, also genieße ich mein Luxusbad!
Nachdem ich meine Haare nach dem Bad wie gewohnt an der Luft trocknen ließ, konnte ich es kaum glauben: das Haar fluffig wie noch nie und appetitlich duftend und meine Haut seiden weich.
Am besten ihr probiert es auch mal aus!
Und bitte schmeißt das Shampoo nicht gleich weg, es dient noch als Flüssigseife zum Händewaschen.
Und die Brennnesseln? Die sollen als Kräuterteespülung ja sowieso gut sein als Vorbeugung gegen fettiges Haar, juckende Kopfhaut und Schuppen. Also der nächste Küchenabfall wird sofort als Teespülung zubereitet. – Falls ich sowas in 6 Wochen brauche!
Und 3.
Ich habe mich entschlossen meinen Blog und meine Webseite zusammenzulegen. Dazu habe ich meine bisherige Domain www.kann-man-essen.de gegen www.brennnessellobby.de eingetauscht.
Nun fehlen mir auch hierfür die Brennnesseln für schöne, neue Fotos.

Shampoo, Zahnpasta, … was braucht man mehr? Natron ist neben tausend anderen Dingen auch für eine Zahnreinigung gut geeignet, sollte aber aufgrund der Schmirgelwirkung nur selten angewendet werden. Besser ist da schon Kokosöl und Curcumapulver.