Als Kind habe ich davon geträumt, in einem kleinen Häuschen auf einer Insel zu wohnen und als Schriftstellerin oder Künstlerin mein Leben zu finanzieren.
Und genau so ist es jetzt gekommen. Es hat zwar fast 50 Jahre gedauert, aber inzwischen lebe ich auf einer „Insel“. Diese Insel ist zwar nicht vom Meer umgeben, sondern von einem ähnlich trennenden Element, Menschen mit einem völlig anderen Lebensentwurf als meinem, aber es ist meine Insel!
Diese Menschen und ich leben ein freundliches Miteinander, grüßen uns nett, wechseln ein paar belanglose Worte und wünschen uns einen schönen Tag.
Das kleine Häuschen hat ein großes Gästezimmer, für ausgiebige Tage und Abende mit Freunden und Verwandten.
Statt der Robinson Crusoe Insel habe ich einen kleinen Garten mit viel Natur, den ich gestalten kann und in dem ich auch Essbares finde.
Und jeden Sonntag lade ich zu mir ein, zu gemeinsamen Probierhäppchen (morgen gibt es übrigens Brennnesselreis mit Fischstäbchen oder vegan mit Röstzwiebeln, Kressesteckrübenrohkost und Kiwi mit Zitronenmelisse) mit essbaren Wildpflanzen, für die ich mir mehr allgemeine Wertschätzung in der Zukunft wünsche.
Morgen machen wir zusätzlich eine kleine Exkursion zu meinem Testbeet am Ackerrand und zu meinem verwunschenen Brunnenkressewald.
Kennt ihr eine schönere Insel?

Der verwunsche Brunnenkressewald in Deckbergen. Hier die Bachschleife mit Brunnenkresse.

Langsam erobert die Brunnenkresse den See

Brunnenkresse aus der Nähe