Die erste Kooperation mit einem Biobäcker für mein neues Projekt: „Brennhilds Genießer Tipp“ erforderte zertifizierte Biobrennnesseln. Statt wie bisher, selbst gepflückte Brennnesseln aus meinem wilden Garten, mussten nun professionell erzeugte Brennnesseln her. Aber genau so wollte ich es ja haben! Frische Brennnesseln als gehandeltes Gemüse, das wünsche ich mir schon seit Jahren. Eigentlich träumte ich davon, gleich einen der großen Lebensmittelproduzenten für dieses spektakuläre Projekt zu gewinnen, doch dazu an anderer Stelle mehr 😉
Ich brauchte also einen professionellen Biogemüsebauern! Glücklicherweise fand sich auch ein dem Biobäcker bekanntes Unternehmen bereit frische Ware bereit zu stellen, so dass es also losgehen konnte.
Der Preis haute meinen Partner allerdings glatt um:
Ein kg frische Brennnesseln aus dem Biolandbau kosteten 20 Euro!!!
Gestern (29.09.2014) las ich in der Zeitung, dass die Schweinepreise fallen. Die Schweinehalter beklagen den gegenwärtigen Preis von 1,46 Euro pro Kilo Schlachtgewicht. Im Supermarkt oder Discounter um die Ecke heißt das beispielsweise für ein Kilo Schweinemett etwa 5 Euro.
Irgendwas passt hier nicht oder?
Die Kooperation wurde trotz allem erfolgreich durchgeführt. Das leckere Produkt kam beim Kunden dank entsprechender Aufklärung, sowohl durch meine Anwesenheit vor Ort, als auch durch begleitende Probierhäppchen und Infomaterial bestens an. Für die nächste Aktion hofft der Biobäcker allerdings auf die Biozertifizierung seiner mit Brennnesseln bewachsenen Streuobstwiese im nächsten Jahr…
Brennnessellobbystatement:
Wir brauchen endlich die Gesellschaftswende! Heute werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert. Ein Produkt müsste eigentlich den Preis haben, den nicht nur seine Produktion erfordert, sondern auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Wenn z. B. die Müllkosten bereits an der Kasse bezahlt würden, würden die Leute weniger Müll in der Botanik entsorgen. Bei Süßigkeiten würde es schon schwieriger einen fairen Preis zu ermitteln: Müssen wir die Krankenkosten für Diabetes und die Reinigungskosten für Medikamente im Trinkwasser mit einberechnen? Oder sollte die Gesellschaft für mehr Aufklärung sorgen und für ein kostenloses Krankenversorgungssystem? Das alles muss neu entwickelt werden…