Brennhild ist ein Name und auch ein Getränk, … ;)

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Aufgeschäumte Kräuter sind die Grundlage für den „Brennhild“

In dem Namen Brennhild stecken zwei Worte:  brennen und kämpfen. Ich brenne für einen Wertewandel in unserer Gesellschaft und kämpfe auf meine Weise dafür.

Der von mir erfundene „Brennhild“ symbolisiert für mich ein wichtiges Problem unserer Zeit:

Wir lieben Getränke mit Geschmack. Das natürlichste Getränk ist das Wasser. Ich bin in den 70er Jahren aufgewachsen, in meiner Welt spielte Wasser damals als Getränk keine Rolle.

In meiner Familie gab es für die Kinder Kakao oder schwarzen Tee zum Frühstück, für die Erwachsenen Kaffee. Mittags, zwischendurch und abends gab es dazu noch Limonaden und Säfte jeglicher Geschmacksrichtung. Für die Erwachsenen gab es Bier, Wein oder andere Spirituosen. Als legitimes, alkoholfreies, erwachsentaugliches Getränk war eine koffeinhaltige Limonade da, die es für Kinder erst gab, wenn sie groß genug dafür waren.

In den letzten Jahren hat sich in Deutschland in Punkto Trinkverhalten viel geändert. Wasser wurde salonfähig. Erst Mineralwasser, dann sogar Trinkwasser aus der Leitung.

Trotzdem spielt das Getränk mit Geschmack immer noch eine große Rolle.

Auch bei mir.

Ein Getränk ist in unserer zivilisierten Welt eben nicht nur da um den Durst zu stillen. Es ist Ausdruck von Gastfreundschaft, Wohlbefinden, Geselligkeit, spontanem Beisammensein, Prestige, kleiner Mahlzeit, Ausgelassenheit, …

…und leider auch Ausdruck unserer Fehlernährung!

Wir extrahieren einzelne Bestandteile aus unserer  Nahrung, beispielsweise für Kaffee, Tee oder Saft, obwohl unser Körper für eine gesunde Ernährung das komplette Nahrungsmittel braucht.

Eine Ausnahme bildet der Smoothie, der eine komplette Mahlzeit bildet. Aber auch er ist kritisch zu sehen. Ein großer Teil der Verdauungsarbeit beginnt beim Zerkauen unserer Nahrung. Diese wichtige Stufe erledigt beim Smoothie die stromverbrauchende Maschine.

Die Idee für den Brennhild kam mir bei meinen Aktionen mit Brennnesseln. Das einzige Nahrungsmittel aus Brennnesseln, das die meisten Teilnehmer kannten, war der Brennnesseltee! Das fatale bei der Brennnesselteebereitung ist, dass der wertvollste Teil der Brennnessel weggeschmissen wird. Das einzige was sich im Tee wiederfindet sind ein paar wasserlösliche Bestandteile, die in dieser Konzentration bei einigen gesundheitlichen Problemen nützlich sind.

Die meisten dieser Probleme treten allerdings genau deshalb auf, weil wir uns nicht vollwertig ernähren.

Wie so oft wird die Wirkung behandelt, nicht die Ursache.

Der Brennhild hilft dabei, diese Problematik zu erkennen. Wir haben plötzlich nicht nur die Kräuterschorle, bzw. den Teeextrakt, sondern auch noch Eiweißschaum, der ein Apfelmus aufwertet, oder die Grundlage für eine vegane Mayonnaise sein kann, und kleingehackte Kräuter, die vielfältigst verwendet werden können …

Der Preis der Brennnessel

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Die erste Kooperation mit einem Biobäcker für mein neues Projekt: „Brennhilds Genießer Tipp“ erforderte zertifizierte Biobrennnesseln. Statt wie bisher, selbst gepflückte Brennnesseln aus meinem wilden Garten, mussten nun professionell erzeugte Brennnesseln her. Aber genau so wollte ich es ja haben! Frische Brennnesseln als gehandeltes Gemüse, das wünsche ich mir schon seit Jahren. Eigentlich träumte ich davon, gleich einen der großen Lebensmittelproduzenten für dieses spektakuläre Projekt zu gewinnen, doch dazu an anderer Stelle mehr 😉

Ich brauchte also einen professionellen Biogemüsebauern! Glücklicherweise fand sich auch ein dem Biobäcker bekanntes Unternehmen bereit frische Ware bereit zu stellen, so dass es also losgehen konnte.

Der Preis haute meinen Partner allerdings glatt um:

Ein kg frische Brennnesseln aus dem Biolandbau kosteten 20 Euro!!!

Gestern (29.09.2014) las ich in der Zeitung, dass die Schweinepreise fallen. Die Schweinehalter beklagen den gegenwärtigen Preis von 1,46 Euro pro Kilo Schlachtgewicht. Im Supermarkt oder Discounter um die Ecke heißt das beispielsweise für ein Kilo Schweinemett etwa 5 Euro.

Irgendwas passt hier nicht oder?

Die Kooperation wurde trotz allem erfolgreich durchgeführt. Das leckere Produkt kam beim Kunden dank entsprechender Aufklärung, sowohl durch meine Anwesenheit vor Ort, als auch durch begleitende Probierhäppchen und Infomaterial bestens an. Für die nächste Aktion hofft der Biobäcker allerdings auf die Biozertifizierung seiner mit Brennnesseln bewachsenen Streuobstwiese im nächsten Jahr…

 

Brennnessellobbystatement:

Wir brauchen endlich die Gesellschaftswende! Heute werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert. Ein Produkt müsste eigentlich den Preis haben, den nicht nur seine Produktion erfordert, sondern auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Wenn z. B. die Müllkosten bereits an der Kasse bezahlt würden, würden die Leute weniger Müll in der Botanik entsorgen. Bei Süßigkeiten würde es schon schwieriger einen fairen Preis zu ermitteln: Müssen wir die Krankenkosten für Diabetes und die Reinigungskosten für Medikamente im Trinkwasser mit einberechnen? Oder sollte die Gesellschaft für mehr Aufklärung sorgen und für ein kostenloses Krankenversorgungssystem? Das alles muss neu entwickelt werden…