Die ersten Brennnesseltriebe 2015

Tausendschön 052

Endlich sprießen die ersten Brennnesseltriebe auch in meinem Garten. Die frischen Triebe strotzen nur so vor Vitamin C und geballter Power, deshalb verwende ich sie gerne roh. Da zeitgleich mit den Brennnesseln auch der Bärlauch wächst und die beiden geschmacklich perfekt harmonieren verwende ich sie gern gemeinsam. Ob in Dressings, Remoulade oder wie auf dem Foto als Brennnessel-Bärlauchbutter , einfach köstlich!

Brennnessel-Bärlauchbutter

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Zutaten:

100 g Butter

Eine Handvoll frische Brennnesseltriebe (einige Blättchen präpariert, also von den Brennhärchen befreit, als Deko zurückbehalten)

Ein paar Bärlauchblätter (nach Geschmack)

Meersalz

Grob zerstoßener bunter Pfeffer

Etwas Zitronensaft und abgeriebene Zitronenschale

Evtl. ein paar Wildpreiselbeeren (gibt´s tiefgefroren, man kann sie auch trocknen) oder jetzt zu Ostern, als gesunde Ostereierchen Cranberries 😉

Zubereitung:

Zimmerwarme Butter mit den feinst gehackten Kräutern und Gewürzen verrühren und abschmecken.

Der Preis der Brennnessel

  Brennnesseln im Körbchen Küche.jpg

Die erste Kooperation mit einem Biobäcker für mein neues Projekt: „Brennhilds Genießer Tipp“ erforderte zertifizierte Biobrennnesseln. Statt wie bisher, selbst gepflückte Brennnesseln aus meinem wilden Garten, mussten nun professionell erzeugte Brennnesseln her. Aber genau so wollte ich es ja haben! Frische Brennnesseln als gehandeltes Gemüse, das wünsche ich mir schon seit Jahren. Eigentlich träumte ich davon, gleich einen der großen Lebensmittelproduzenten für dieses spektakuläre Projekt zu gewinnen, doch dazu an anderer Stelle mehr 😉

Ich brauchte also einen professionellen Biogemüsebauern! Glücklicherweise fand sich auch ein dem Biobäcker bekanntes Unternehmen bereit frische Ware bereit zu stellen, so dass es also losgehen konnte.

Der Preis haute meinen Partner allerdings glatt um:

Ein kg frische Brennnesseln aus dem Biolandbau kosteten 20 Euro!!!

Gestern (29.09.2014) las ich in der Zeitung, dass die Schweinepreise fallen. Die Schweinehalter beklagen den gegenwärtigen Preis von 1,46 Euro pro Kilo Schlachtgewicht. Im Supermarkt oder Discounter um die Ecke heißt das beispielsweise für ein Kilo Schweinemett etwa 5 Euro.

Irgendwas passt hier nicht oder?

Die Kooperation wurde trotz allem erfolgreich durchgeführt. Das leckere Produkt kam beim Kunden dank entsprechender Aufklärung, sowohl durch meine Anwesenheit vor Ort, als auch durch begleitende Probierhäppchen und Infomaterial bestens an. Für die nächste Aktion hofft der Biobäcker allerdings auf die Biozertifizierung seiner mit Brennnesseln bewachsenen Streuobstwiese im nächsten Jahr…

 

Brennnessellobbystatement:

Wir brauchen endlich die Gesellschaftswende! Heute werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert. Ein Produkt müsste eigentlich den Preis haben, den nicht nur seine Produktion erfordert, sondern auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Wenn z. B. die Müllkosten bereits an der Kasse bezahlt würden, würden die Leute weniger Müll in der Botanik entsorgen. Bei Süßigkeiten würde es schon schwieriger einen fairen Preis zu ermitteln: Müssen wir die Krankenkosten für Diabetes und die Reinigungskosten für Medikamente im Trinkwasser mit einberechnen? Oder sollte die Gesellschaft für mehr Aufklärung sorgen und für ein kostenloses Krankenversorgungssystem? Das alles muss neu entwickelt werden…