Die ersten Brennnesseltriebe 2015

Tausendschön 052

Endlich sprießen die ersten Brennnesseltriebe auch in meinem Garten. Die frischen Triebe strotzen nur so vor Vitamin C und geballter Power, deshalb verwende ich sie gerne roh. Da zeitgleich mit den Brennnesseln auch der Bärlauch wächst und die beiden geschmacklich perfekt harmonieren verwende ich sie gern gemeinsam. Ob in Dressings, Remoulade oder wie auf dem Foto als Brennnessel-Bärlauchbutter , einfach köstlich!

Brennnessel-Bärlauchbutter

Tausendschön 051

Zutaten:

100 g Butter

Eine Handvoll frische Brennnesseltriebe (einige Blättchen präpariert, also von den Brennhärchen befreit, als Deko zurückbehalten)

Ein paar Bärlauchblätter (nach Geschmack)

Meersalz

Grob zerstoßener bunter Pfeffer

Etwas Zitronensaft und abgeriebene Zitronenschale

Evtl. ein paar Wildpreiselbeeren (gibt´s tiefgefroren, man kann sie auch trocknen) oder jetzt zu Ostern, als gesunde Ostereierchen Cranberries 😉

Zubereitung:

Zimmerwarme Butter mit den feinst gehackten Kräutern und Gewürzen verrühren und abschmecken.

Was macht die Brennnessel so liebenswert?

Heissgeliebte Brennnessel

Heissgeliebte Brennnessel

 

Zu allererst: Die Brennnessel schmeckt lecker!

Sie enthält im Gegensatz zu anderen essbaren Wildpflanzen keine Bitterstoffe. Frische Brennnesseln haben einen neutralen Geschmack mit einer vegetabilen Note. Das  Tolle an Brennnesseln ist, dass man sie dank ihres Geschmacks praktisch überall ins Essen „einbauen“ kann. Es gibt sogar Kuchenrezepte für frische Brennnesselblätter. Ich liebe besonders würziges Brennnesselgemüse, das wie Spinat zubereitet wird.

Die Brennnessel, Urtica dioica, ist besonders eiweißreich, enthält viel Vitamin C, Provitamin A, Vitamin E, B und K. Sie bietet einiges an Mineralstoffen und Spurenelementen, wie z.B. Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Phosphor, Bor und Silizium. Außerdem natürlich die oft vergessenen  und deswegen inzwischen von der Ernährungswissenschaft auch umbenannten sekundären Pflanzenstoffe, nun also Vitalstoffe , wie Chlorophyll und Carotin und schließlich ungesättigte Fettsäuren. Die Vielfalt ihrer gesundheitlichen Wirkungen ist legendär und darf fröhlich gegoogelt werden. Ganz allgemein stärkt sie besonders das körpereigene Abwehrsystem und trägt dadurch ganz wesentlich zu mehr Gesundheit bei.

Für die Landwirtschaft könnte sie in Zukunft interessant werden, da sie als mehrjährige Pflanze der Erosion entgegenwirkt und als Blattpflanze regelmäßig beerntet von April bis zum ersten Frost Erträge liefert. Außerdem könnte sie durch ihre Schattenverträglichkeit Grundlage einer neuen Kulturlandschaft werden, in der auch Bäume und früchtetragende Begleitsträucher ihren Platz haben können.

Ganz besonders interessant sind die Samen, die man, wie natürlich auch die Blätter, das ganze Jahr über als Trockenvorrat zur Verfügung haben kann. Im Mittelalter gab es ein Brennnesselsamenverzehrverbot für Mönche, weil sie als Aphrodisiakum galten. Das tun sie übrigens auch heute 😉

Eine Lobby für die Brennnessel

Alles, was die Menschen zum Überleben brauchen, fanden sie ursprünglich in der Natur. Ein wichtiges Grundnahrungsmittel unserer Vorfahren war die Brennnessel. Diese vielseitige Eiweißlieferantin, enthält reichlich Vitamin C, Kalzium und vieles mehr. Urtica dioica ist schattenverträglich und eignet sich perfekt … Weiterlesen