Tomaten am Ackerrand

 

 

Freitag um 17.00 Uhr ist inzwischen ein fester Termin in meinen Kalender  geworden. Mit Hacke und Gießkanne bewaffnet, wandere ich an das etwa 2 km entfernte Testbeet am Ackerrand in Deckbergen.

Diesmal hatte ich zusätzlich Tomatenjungpflanzen, ein Geschenk vom Schulbiologiezentrum Hannover,  und selbstgeschnittene Pflanzstäbe im Gepäck.

Tomatenpflanzen am Ackerrand? Ich bin gespannt, ob das was wird. Tomaten brauchen Unmengen Wasser. Bei den minimalen Niederschlägen der letzten Wochen eine echte Herausforderung! Erleichterung der Giessarbeit bietet glücklicherweise momentan eine etwa 100 m entfernte Wasserstelle mit Steintrog, in den ständig Wasser aus dem Berg hineinläuft. „Börgerlings Eck“ steht am Holzunterstand daneben. Im Sommer stehen meist Kühe auf der mit Bäumen bewachsenen Weide. Uns wurde gesagt, dass wir dort Wasser holen können – zumindest bis die Kühe kommen 😉

Deckbergen ist voller Rentner, aber bis jetzt hat sich noch niemand gefunden, der mal mit einer Gießkanne am Beet vorbeischaut.

Donnerstag war ich bei strömendem Regen ziellos in Rinteln unterwegs (Deckbergen hat leider mal wieder nur wenig vom Regen  abbekommen), während mein Auto für den TÜV vorbereitet wurde. Dabei begegnete ich einem kleinen Traktor mit Anhänger, der einen großen Tankgeladen hatte und das Grünzeug im Stadtpark goss – im Regen! Ich hab den Fahrer gesprochen, es war tatsächlich Wasser im Tank.

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Von so einem Gießservice kann mein Gemüse nur träumen. Das Hauptbeet in Deckbergen hat sich trotzdem zufriedenstellend entwickelt: der Borretsch wächst gut, der erste blüht immer noch. Einige der Melde- und Baumspinatjungpflanzen entwickeln sich normal. Sogar ein paar Rucola Pflänzchen fühlen sich pudelwohl. Und überall sieht man bereits Sämlinge von Speisechrysantheme, Ringelblume und Kapuzinerkresse.

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Nebenan im Grasversteck wachsen Liebstöckel, Mangold und immerwährende Kresse als wäre es das Normalste der Welt.

Sogar  im unbewässerten Testbeet sind schon die ersten Buschbohnen aufgegangen. Die Orientierungsreihen Radieschen sind mit ihren großen Keimblättern gut zu sehen.

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Die Tomaten bekommen von mir 3-mal was auf die Füße, jede 3 Liter Wasser, etwas Gras als Mulchschicht und einen mitfühlenden Blick zum Abschied.

Ich denk an euch, bis nächsten Freitag!

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7 Tage – 7 Texte

Mühsam

Von Birgit Brinkmann

Blumenwiese im Generationenpark .jpg

Wir sitzen im Essen

Es liegt um uns herum

Nur leider hüpft es nicht von selbst auf den Teller

die Früchte werden handgepflückt

Die Krabben handgepult

 

Refrain:

Das ist mühsam

Das ist schwer

Am besten das macht irgendwer

 

Zum Glück gibt’s  Industrie

Macht´s Leben schön und leicht

Wir schwelgen im Luxus uns geht es richtig gut

Das Leben ist nun lebenswert

Das gibt uns neuen Mut

 

 

Das kostet Energie!

Das kostet auch Chemie!

Die Flüsse gut gedüngt, das Meer voll PET

Das Trinkwasser ist voll Arznei

Das ist uns einerlei.

 

Refrain:

Das ist mühsam

Das ist schwer

Am besten das macht irgendwer

 

 

 

Auch dieser Text wurde musikalisch umgesetzt und ist Bestandteil des mit Musikstücken aufgelockerten Hörbuches „Verbotene Äpfel“ zum Thema Ernährungswende.

„Mühsam“ wird übrigens demnächst von Klaus Opitz beim Rintelner Radiosender Radio Jukebox gespielt!

Vielen Dank Klaus Opitz 🙂

http://www.radio-jukebox.org/

Guerilla Gardening in Rinteln

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Seit mehr als 10 Jahren versuche ich die Rintelner für die Brennnessel im Speziellen und das Ernten in der Natur im Allgemeinen zu begeistern.

Nun wage ich einen neuen Vorstoß: Im Stil des Guerilla Gardenings habe ich testweise Winterportulak im Stadtgebiet ausgesetzt und tue es nun kund 😉

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Die Brennnessel ist ja selbstständige Guerillakämpferin und kann sich auch ohne mich durchsetzen. Im Gegensatz dazu haben es andere essbare Wildpflanzen in Rinteln mehr als schwer zu wachsen. Deshalb bedurfte es jahrelanger Vorbereitung um den Boden für sie zu bereiten.

Jetzt ist es endlich soweit!