In meinem Garten soll sich die ehemalige Spielrasenfläche in eine „Paradieswiese“ verwandeln.
Seit 2012 darf sich die Wiese frei entwickeln. Ich biete ihr ab und zu Stauden an, aber außer Moschusmalven, Oregano, Pfefferminze, Mädesüß, Akelei, Mondviole, gemeines Leinkraut, Hornklee, Seifenkraut, pfirsichblättrige Glockenblume, Wunderlauch, Bärlauch, Himmelsleiter, Baldrian und Zitronenmelisse hat sie bisher alles sofort verdaut.
Schuld daran sind Wühlmäuse, die sich sofort auf Schachbrettblumen, Wiesenschaumkraut und wilde Gladiolen stürzen, obwohl sie dort eigentlich gut wachsen müssten. Und Wiesenameisen, die immer gerade dort ihre Burgen bauen, wo ich Schlangenkopf, schwarze Königskerze und Monarde geplant hatte.
Und Gras. Das Gras verhindert, das ich einjährige Pflanzen aussäen kann, da es sofort auf freien Flächen die Regie übernimmt.
Aber für dieses Problem gibt es seit ein paar Jahren einen Hoffnungsschimmer: der von mir ausgesäte Winterportulak breitet sich langsam, von der Hauswand aus, aus. Wie eine grüne Walze „frißt“ er das Gras und in seinem Schutz wächst nun auch ausgesätes Gemüse, wie Rucola, Möhre und immerwährende Kresse, und einjährige Ringelblumen. Im Mai, wenn der einjährige Winterportulak abstirbt, sind sie stark genug und können nun, ohne von Gräsern bedrängt zu werden, wachsen.
Zusammen mit selbst einwandernden Pflanzen wie Gamanderehrenpreis, stinkendem Storchschnabel, Löwenzahn, Sternmiere, Spitzwegerich, Weißklee, Sauerampfer, Walderdbeere, Duftveilchen, Giersch, Schafgabe, Purpurnessel, Goldnessel, Brennnessel,
Scharbockskraut, roter Lichtnelke und Erdbeerfingerkraut bilden sie langsam so etwas wie die von mit erträumte „Paradieswiese“ in der es immer etwas zu beobachten und zu Ernten gibt.
Wenn ich die Pflanzenarten hier so aufzähle, sind es doch gar nicht so wenig. Vielleicht bin ich auch einfach mal wieder zu ungeduldig!
Und vielleicht muss ich mich auch einfach von einigen meiner Traumpflanzen verabschieden.

Rucola und Möhre wachsen im Schutz des Winterportulaks