Neulich habe ich zufällig in eine Fernsehsendung hineingezappt, in der verschiedene Menschen porträtiert wurden. Es ging vor allem um ihr persönliches Verhältnis zu ihrem Körper.
Ein hagerer Athlet schilderte, dass es ihm schwer fällt, die benötigten 10 000 Kcal täglich zu sich zu nehmen, die sein Körper benötigt, seit er Leistungssport betreibt.
10 000 kcal täglich!
Überall in unserer Medienlandschaft begegnen wir dem Themenduo Ernährung und Bewegung. Wir wissen alle, wie wichtig es ist, sich ausreichend zu bewegen und sich gesund zu ernähren. Aber die Auswüchse, die das hervorruft, werden immer skurriler.
Ursprünglich mussten Menschen nicht darüber nachdenken, welche Form von Nahrung sie zu sich nehmen und wie sie überschüssige Nahrung wieder loswerden. Oder dass sie sich genügend bewegen. Die Nahrung wurde in natürlicher Form konsumiert und die Bewegung ergab sich zwangsläufig durch das Leben selbst.
Erst die gefeierte Zivilisation hat unser Leben so naturfremd gemacht. Und nichts ist uns heute ferner als natürliche Nahrungsmittel zu uns zu nehmen oder uns gar dafür zu bücken. Das tut ein Manager nicht. Die Ärztin kommt ja sowieso in ihrem Job nicht mal zum Atemholen, wie soll sie sich da bücken um ein paar Bärlauchblätter zu pflücken? Und der Tischler muss nach 8 Stunden gebückter Haltung beim Parkett verlegen unbedingt noch ins Fitnessstudio um für einen körperlichen Ausgleich zu sorgen.
Was wir alle brauchen, das ist ein anderer Tagesablauf. Und ein anderes Lebensumfeld. Und andere Gewohnheiten. Und andere Werte.
Hätten wir ein menschengerechteres Leben, müssten Ärzte weniger arbeiten.
Müsste nicht ein Tischler allein 8 Stunden lang das Parkett verlegen, dann würden diese Arbeit 8 Männer in 1 Stunde erledigen. Sie hätten mehr Spaß bei der Arbeit und könnten sich danach anderen Dingen widmen. Niemand müsste vereinsamt und tatenlos als Arbeitsloser sein Leben fristen, Bier und Schnitzel – Pommes in sich hineinschaufeln und dick und krank werden.
Wir würden alle sinnvollen Tätigkeiten nachgehen und gemeinsam in der Mittagspause beim Spaziergang in umgestalteten Stadt-und Landschaften ein bisschen Obst und Gemüse pflücken. Wir wären gesund und hätten jede Menge Spaß!
Wollen wir?