Öl ist bald der neue Zucker

Die Ernährungswissenschaft hat immer wieder neue Schreckensbotschaften für uns, mit denen sie uns ihre Existenz und ihren Wert für die Menschheit in Erinnerung bringt.

Mal ist es die Butter, mal die Eier und jetzt ist es der Zucker, der verbannt werden soll.

In Wahrheit sind es unsere individuellen Ernährungsgewohnheiten und unsere Maßlosigkeit, die Lebensmittel gefährlich machen.

Im Falle des Zuckers kommt noch die Nahrungsmittelindustrie dazu, die uns jahrzehntelang, ohne nennenswerte Gegenwehr von Politik oder Wissenschaft, das Leben versüßt hat.

Egal ob im rohen Schinken oder im Kartoffelsalat eine Handvoll Zucker gehört immer dazu.

Ich denke, bald ist unser hoher Konsum an Öl der Buhmann Nr. 1!

In der Werbung wird versprochen: jeden Tag einen Esslöffel Öl am Morgen, dann geht´s uns gut. Gesprochen von einer weich-zärtlich-dominanten Männerstimme oder fachlich formuliert vom Ernährungsdoc und schon folgen alle wie von einer Magnetnadel angezogen.

Wenn ihr euch mal in der Welt umseht, dann werdet ihr entdecken, dass die glücklichsten und gesündesten Völker unter den Naturvölkern zu finden sind, bzw. waren.

Wenn ihr Öl möchtet, dann findet ihr es ganz leicht:

Die wertvollsten Öle sind in vielen Nahrungsmitteln natürlicherweise vorhanden und ganz besonders in Nüssen, Samen (ja, auch in Hanfsamen!), Oliven. frischen Brennnesseln, bunten Blütenblättern …

Also, es geht darum diese natürliche Lebensweise wieder zu entdecken und trotzdem die Vorzüge unserer neuzeitlichen Kultur weiter zu erforschen und zu nutzen.

Und alles in Maßen und individuell ausgewogen. Daran müssen wir arbeiten.

Das ist der erste Schritt ins (Menschen) Paradies!

 

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Wertvolle Öle sind in vielen natürlichen Lebensmitteln vorhanden. Hier eine Auswahl aus Walnüssen, Oliven, Hanfsamen, Haselnüssen und frischen Brennnesseln.

Die Brennnessel in der Werbung

Nettle your life!

Nettle your life!

 

 

Die Werbung begleitet uns heute auf Schritt und Tritt. Allein das Werbebudget der Süßwarenindustrie betrug im Jahr 2010 rund 790 Millionen Euro bei einem Umsatz von 12 Milliarden Euro. Jedes Kind weiß, wie viel gutes in den Leckereien steckt und auch die Produkte locken überall in Griffweite und stets bereit zum Reinbeißen!

Unternehmen kämpfen um Marktanteile und so mancher Betrieb muss Insolvenz beantragen. Lebensmittel werden immer billiger, aber an einem wird nicht gespart an Verpackung und an Werbeträgern. Der neueste Schrei: haptische Verpackungen. Hauptsache wir kaufen!

Die Spezies Mensch war in der Vergangenheit so erfolgreich, weil Wissen und Ressourcen geteilt wurden. Und weil gemeinsam an neuen Herausforderungen gearbeitet wurde. Wir leben im Informationszeitalter, aber statt die Angebote zu bündeln, wird alles immer unübersichtlicher. Es gibt eine unüberschaubare Menge Erdbeermarmeladensorten, Erdbeermarmeladenhersteller und Erdbeermarmeladenpreise. Mal abgesehen davon, dass wir eigentlich lieber frisches Obst essen sollten, würde es nicht reichen sich auf eine herstellerübergreifende Grundsorte zu einigen, in einer verbraucherfreundlichen, zeitgemäß nachhaltigen Verpackung und das zu einem fairen Preis?

Statt der Süßigkeiten sollten wir alle mehr Grünzeug essen! Ursprünglich hatte dies einen großen Anteil an unserer Ernährung. Aber im Gegensatz zu Obst und den meisten modernen Gemüsen treffen essbare Wildpflanzen wie die Brennnessel, pur gegessen, inzwischen nicht mehr den Geschmack der Konsumenten und benötigen eine kulinarische Anpassung. Die Brennnessel kann frisch oder als Pulver in viele Lebensmittel integriert werden. Doch dazu bedarf es der großflächigen Aufklärung, Forschung, Verfügbarkeit und der richtigen Produkte und am Ende der Werbung! Nur ein Zusammenschluss der großen und kleinen Hersteller kann so etwas in Bewegung bringen. Nur eine Lobby für die Brennnessel 😉

 

Brennnessellobbystatement:

 

Die überfällige Gesellschaftswende braucht dringend Alternativen zur gegenwärtigen Konsumorientierung. Beispielsweise den Abschied von der Werbung!

Werbung klaut uns Lebenszeit, Speicherplatz im Gehirn und verführt zu unnötigem Konsum!

Statt Werbung sollte es heute Plattformen und Vergleichsportale für Produkte und Dienstleistungen geben!