Wenn die Krähen rufen im August

… mußt du Stecklinge nehmen, oder du hast im Winter Frust!

 

Nicht mit allen Pflanzen funktioniert das so wunderprächtig, wie mit den Stecklingen vom roten Sauerklee auf dem Foto, die man einfach blühend von der Mutterpflanze abtrennen kann und die sofort unbeeindruckt blühend weiterwachsen. Aber einen Versuch ist es immer wert.

Viele Steklinge kann ich leider nicht mehr nehmen, weil mein Zimmergarten inzwischen eigentlich schon komplett ist. Auf dem Wohnzmmertisch wachen die weißen Eisbegonien langsam aus ihrer Sommerruhe auf. Sie haben zwar sporadisch ihre essbaren Blüten gebildet, aber jetzt wo die Sonne langsam wieder tiefer am Himmel steht, erleben sie so etwas wie ihren Zimmerfrühling.

Für alle anderen am Fenster beginnt jetzt wieder die schwierige Phase. Vor allem könnte ich mir vorstellen, daß die spanischen Gänseblümchen, die ich im letzten Herbst aus Stecklingen gezogen habe und die brav den ganzen Sommer über am Fenster geblüht haben, im Winter ihr Laub verlieren. Als Steckling waren sie wintergrün, aber sind sie das jetzt auch noch? Für diesen Fall muss ich mir etwas einfallen lassen.

Ich stelle die Stecklinge normalerweise für 1 Woche ins Wasser, bevor ich sie in die endgültigen Töpfe stecke. Am besten nimmt man dafür Triebspitzen, die noch nicht Trieben und manchmal bekommen auch sie Wurzeln. Das funktioniert z.B. bei der Euphorbia „Diamond Frost“.

Viel Spass beim Ausprobieren!

 

Übrigens:

Mit einem nachhaltigen Zimmergarten tragt ihr  auch zum Klimawandel bei. Ihr glaubt gar nicht wie viele Leute wöchentlich neue Zimmerpflanzen aus Gewächshäusern der ganzen Welt kaufen.

#Scientistsforfuture #fridaysforfuture

 

Ach so, fast hätte ich´s vergessen, am Sonntag könnt ihr folgendes probieren:

Käsekrustenbrennies mit Salat und Nektarinen mit essbaren Blüten.

 

Stecklinge vom roten Sauerklee.jpg

Blühende Stecklinge vom roten Sauerklee blühen unbeindruckt weiter, wenn man sie in feuchte Erde steckt und bewurzeln in wenigen Tagen.

Roter Sauerklee, Hungerkünstler mit Benefit

 

 

Eine meiner Lieblingspflanzen ist gerade in dieser  regenlosen Phase, der rote Sauerklee. Die Pflanze ist im Zimmer eine „immerrote“ Zierpflanze, die ganzjährig optisch erfreut.

Ihre roten Blätter leuchten im Gegenlicht und wirken kombiniert mit Grünpflanzen wie kleine Blüten. Sie beginnt bereits im März ihre ununterbrochen erscheinenden gelben Sternchenblüten zu schieben und hört erst im Herbst wieder damit auf.

Sie hat den Wasserbedarf von Kakteen  und kann selbst in Kleinstgefäßen nur allein mit sporadischen Wassergaben überleben.

Das sie außerdem unglaublich wüchsig ist, ist kaum zu glauben, aber wahr! Ihr Geschmack ähnelt dem Sauerampfer. Ja, essbar sind die Triebe, Blätter und Blüten auch noch!

Und im Sommer eignet sie sich auch super für den Garten oder als Dauerblüher in Kübeln und Kästen. Wo auch immer gerade eine Bepflanzungslücke entstanden ist: einfach abgezwickte Triebe in die Erde stecken und schon fängt sie an zu wachsen!

Morgen könnt ihr sie in der Open Hour probieren und mehr über diese Wunderpflanze erfahren.

Dazu gibt es Brennnesselknusperbällchen, Tomaten-Möhren-Dip in Zucchinischälchen

und

Johannisbeerschnitten mit Johannisbeeren von meinem Überlebenskünstlerstrauch!

 

Also bis morgen um 11 Uhr!

 

roter Sauerklee im DIY Gefäß

Der unverwüstliche rote Sauerklee. Hier mit einem Steckling vom Fleißigen Lieschen in der zweckentfremdeten Pet-Flasche am Stiel.