Ist Feldsalat ein Unkraut?

 

Wenn man Unkraut so definiert, dass eine Pflanze, die ihren Weg eigenständig in Kulturlandschaften findet, ein Unkraut ist, dann ist es eins!

Unter günstigen Voraussetzungen fangen die Feldsalatsämlinge bereits im September an zu wachsen. Wie der Name schon sagt, taten sie dies ursprünglich auf abgeernteten Feldern, wo sie den ganzen Winter gesammelt wurden.

Heute folgt nach der Ernte sofort die neue Aussaat mit dem genau auf die neue Kulturpflanze abgestimmten Unkrautvernichter. Von Feldsalat keine Spur mehr.

Auf meinem Testbeet am Ackerrand habe ich vor Jahren Feldsalat ausgesät und die einjährige Pflanze kommt seit dem jedes Jahr zuverlässig im Winter wieder zum Vorschein. Dieses Jahr hatte sich sogar eine Pflanze zwischen dem Gras ausgesät.

Schaut doch mal in eurer näheren Umgebung, ob ihr die kleinen Pflänzchen schon entdeckt!

Wenn ja, würde ich mich über eine Info sehr freuen!

Falls nicht, kommt doch Sonntag in der Open Hour der Brennnessellobby vorbei.

 

Es gibt:

Brennnesselchurros

Feldsalathäppchen und

Orangen mit gerösteten Brennnesselsamen und Vanille

 

Bis Sonntag um 11 Uhr!

 

 

Feldsalat im Gras

Man muss schon ganz genau hinschauen um zu erkennen, was da im Gras wächst!

 

Feldsalat im Gras nah

Feldsalat im Gras am Testbeet am Ackerrand in Deckbergen. Unglaublich! Mitten im Gras hatte ich ihn nicht erwartet. Bestimmt lag es daran, dass der Landwirt 2018 zum ersten Mal einen ungespritzen Blühstreifen angelegt hat (anlegen musste?) Die Aufnahme habe ich im April 2019 gemacht. Mal sehen wann und wo er in diesem Winter auftaucht.

Pflanzen, die im Winter wachsen

Es gibt rund ums Jahr Pflanzenwachstum. Auch das möchte ich in meiner sonntäglichen Open Hour in der Brennnessellobby zeigen.

Es wird natürlich schwieriger im Winter draußen etwas Essbares zu finden, aber mit ein bisschen Glück und Dank dem Klimawandel, ist es durchaus möglich.

Einige Pflanzen beginnen jetzt sogar mit dem Wachsen. Die wohlschmeckende Nachtkerze gehört dazu, die Vogelmiere, der Winterportulak, Feldsalat, Wiesenmargerite, Barbarakraut und vieles mehr sorgen für frische Vitamine.

Lasst euch überraschen, was ich diesen Sonntag in die Salatröllchen wickle.

Außerdem gibt es natürlich auch winterliche Früchte, wie die Hagebutte. die am Sonntag den  Winterglockenapfel ergänzen wird.

Und last not least wird uns der heiße Flammkuchen mit Lauchfrischkäsecreme und Brennnesselbutterstreuseln von innen kräftig einheizen.

 

Bis Sonntag um 11 Uhr in der Brennnessellobby!

 

 

Nachtkerze im Brennnessellobbygarten

Nachtkerze im Brennnessellobbygarten. Die Rosette fängt gerade an zu wachsen, ich bin gespannt, wie groß sie noch wird. Die Namen Schinkenwurzel und Rapunzelsellerie lassen erahnen, dass diese Pflanze für unsere Vorfahren keine Zierpflanze war!

 

Klimawandel-Superkraut

Das trübe Wetter macht schon fast Lust auf Grünkohl mit Bregenwurst. In der Not tut es auch Baumspinat.

Diese tolle Pflanze wächst schon seit Jahren zuverlässig auf meinem Testbeet am Ackerrand in Deckbergen und das ohne jegliche Pflege.

Baumspinat im Topf.jpg

Im Topf ist er sogar nach dem Totalfrass durch Schnecken im Frühjahr wieder ausgetrieben.

 

Sie wird dort weder gedüngt noch gegossen und trotzdem kann ich sie mehrmals im Jahr beernten. Einfach die pink farbenen Blattspitzen abkneifen, dann bleibt sie schön niedrig und bildet immer mehr ihrer hübschen, zarten Seitentriebe.

Der Baumspinat schmeckt nach 5 min dünsten wie Blattspinat mit Muskatnuss gewürzt,  Sahne und Zwiebeln dazu und das Ganze passt als Teigtaschenfüllung, genauso wie zu Kartoffeln und ist genial lecker. Fügt man statt Sahne Salami oder Kohlwurst dazu hat man die perfekte Grünkohlalternative.

Ein Klimawandel-Superkraut!

Baumspinat im Topf Neuaustrieb

Schon in kürzester Zeit nach der Ernte regeneriert sich der Baumspinat und treibt seine neuen pinkfarbenen Blattspitzen.

 

Ein anderes Klimawandel-Superkraut ist auch die Brennnessel. Die gibt es am nächsten „Sonntag in der Brennnessellobby“ als

würzige Brennnesselbutter auf gebackenem Hokkaido,

dazu gibt es Weisskohlrohkost mit Baumspinat und

Baumspinatspitzen.jpg

Baumspinatspitzen, je nach Zubereitung können sie Spinat oder Grünkohl ersetzen. Baumspinat wächst schon seit Jahren ohne Dünger und Bewässerung auf meinem Tastbeet am Ackerrand in Deckbergen.

 

blaue Weintrauben aus eigener Ernte!

 

 

 

 

 

 

Tomate des Nordens

Wer Hagebutte googelt, wird zugeschüttet mit wertvollen Inhaltsstoffen, langen Listen ihrer Heilkraft und natürlich Rezepten.

Für mich ist sie unsere regionale Tomate. Die rote säuerliche Ummantelung der Frucht passt perfekt in Salate oder Remoulade und erinnert im Winter vollreif aus der Frucht gedrückt im Geschmack leicht an Tomatenketchup.

Vor 20 Jahren fand ich in meinem Garten einen Wildrosensämling und beschloß ihn auf meine Terrasse umzusiedeln. Wie sich seit ein paar Jahren herausgestellt hat, war das keine gute Idee. Meine Rosa Canina ist inzwischen 4 Meter hoch und windet sich mit Weinrebe, Liguster und Eibe zu einer undurchdringlichen Böschung, die spätestens im Juli ständig Laub rieseln lässt.

Die zahlreichen Früchte, die ich beim Pflanzen vor meinem geistigen Auge den ganzen Winter wildromantisch und rot leuchtend vor mir gesehen hatte, werden an diesem Standort leider schon nach kürzester Zeit schwarz und unansehnlich. Die Früchte, die erst nach dem Frost ihren eigentlichen Geschmack bekommen, taugen dann nur noch für die Tonne.

Deshalb wird diese arme alte Pflanze diesen Winter in meinem Garten nicht überleben und einen Teil der gerade von grün auf rot umfärbenden Hagebutten werde ich am Sonntag ein letztes Mal zu Hagebuttenketchup verarbeiten.

Dazu gibt es  Pommes und damit auch die Brennnessel dabei nicht zu kurz kommt versuche ich mich zum ersten Mal an veganer Brennnesselmayonnaise.

Ihr habt richtig gehört oder besser gelesen. Übermorgen um 11 Uhr könnt ihr life dabei sein, wenn ich endlich dieses Experiment angehe, das ich mir schon so oft vorgenommen habe. Jetzt ist es amtlich und es gibt kein zurück mehr 🙂

Also Pommes rot-weiss oder besser rot-grünweiss!

Ein paar Gurkenhäppchen runden das Ganze ab.

Als Erinnerung an die Rosenzeit, als die Hagebutten noch Rosenblüten waren, und den Ausblick auf die kalte Jahreszeit, die schon mit großen Schritten naht, gibt es noch Pfirsich mit Rosenblütenblättermarzipan.

Wir sehen uns Sonntag!

 

Hagebutten am Strauch.jpg

Hagebutten in luftiger Höhe. Aus Hagebutten läßt sich ein tolles Konzentrat herstellen, ähnlich wie Tomatenmark.

 

 

 

 

2. Chance für Elektroschrott

Die Tage werden wieder kürzer. Ich habe schon die erste Lichterkette wieder aus dem Keller geholt. Einschalten und wohlfühlen. Denkste!

Vor einem Jahr gekauft, zweimal angehabt und dann im Keller verstaut. Und jetzt tot! Zum Glück habe ich noch eine andere, und die funktioniert.

Also ab in die Elektroschrottkiste mit der Toten.

Aber wohin damit? Nehmen die Läden sie zurück?

Ich denke an cradle to cradle. Ja, eigentlich müsste es so eine Art Pfandsystemgeben. Die Diskussion gibt es schon Jahrzehnte, aber die Politik reagiert mal wieder nicht.

Dabei sind es wertvolle Ressourcen, die da täglich weltweit im Müll landen.

Und die Lkw´s fahren leer wieder von den Läden zurück.

Wär doch fair wenn man Geld bekäme, für die intakte Solarlampe, bei der die kleine LED nach 5x leuchten das Zeitliche gesegnet hat.

Wo bleibt die viel gepriesene Kreislaufwirtschaft?

Also ab in den Keller damit…

 

Am Sonntag gibt es natürlich wieder Kostproben in der Brennnessellobby, diesmal gibt es Baguettes mit Brennnesselbutter, Paprika-Maissalat mit Vogelmiere und Melone mit Breitwegerichfrüchten. Deren Zubereitung ist vermutlich noch beschwingt durch das Woodstockrevival in Bückeburg am Samstag- oder mit dickem Kopf?  😉

Wie auch immer, wir sehen uns um 11 Uhr!

 

Lichterkette vorm Kamin.jpg

Die Tage werden wieder kürzer. Um 5 Uhr morgens ist es wieder dunkel. Draußen fallen die Regentropfen aber mit Lichterkette wird´s gemütlich!

 

 

 

Wenn die Krähen rufen im August

… mußt du Stecklinge nehmen, oder du hast im Winter Frust!

 

Nicht mit allen Pflanzen funktioniert das so wunderprächtig, wie mit den Stecklingen vom roten Sauerklee auf dem Foto, die man einfach blühend von der Mutterpflanze abtrennen kann und die sofort unbeeindruckt blühend weiterwachsen. Aber einen Versuch ist es immer wert.

Viele Steklinge kann ich leider nicht mehr nehmen, weil mein Zimmergarten inzwischen eigentlich schon komplett ist. Auf dem Wohnzmmertisch wachen die weißen Eisbegonien langsam aus ihrer Sommerruhe auf. Sie haben zwar sporadisch ihre essbaren Blüten gebildet, aber jetzt wo die Sonne langsam wieder tiefer am Himmel steht, erleben sie so etwas wie ihren Zimmerfrühling.

Für alle anderen am Fenster beginnt jetzt wieder die schwierige Phase. Vor allem könnte ich mir vorstellen, daß die spanischen Gänseblümchen, die ich im letzten Herbst aus Stecklingen gezogen habe und die brav den ganzen Sommer über am Fenster geblüht haben, im Winter ihr Laub verlieren. Als Steckling waren sie wintergrün, aber sind sie das jetzt auch noch? Für diesen Fall muss ich mir etwas einfallen lassen.

Ich stelle die Stecklinge normalerweise für 1 Woche ins Wasser, bevor ich sie in die endgültigen Töpfe stecke. Am besten nimmt man dafür Triebspitzen, die noch nicht Trieben und manchmal bekommen auch sie Wurzeln. Das funktioniert z.B. bei der Euphorbia „Diamond Frost“.

Viel Spass beim Ausprobieren!

 

Übrigens:

Mit einem nachhaltigen Zimmergarten tragt ihr  auch zum Klimawandel bei. Ihr glaubt gar nicht wie viele Leute wöchentlich neue Zimmerpflanzen aus Gewächshäusern der ganzen Welt kaufen.

#Scientistsforfuture #fridaysforfuture

 

Ach so, fast hätte ich´s vergessen, am Sonntag könnt ihr folgendes probieren:

Käsekrustenbrennies mit Salat und Nektarinen mit essbaren Blüten.

 

Stecklinge vom roten Sauerklee.jpg

Blühende Stecklinge vom roten Sauerklee blühen unbeindruckt weiter, wenn man sie in feuchte Erde steckt und bewurzeln in wenigen Tagen.