Tomate des Nordens

Wer Hagebutte googelt, wird zugeschüttet mit wertvollen Inhaltsstoffen, langen Listen ihrer Heilkraft und natürlich Rezepten.

Für mich ist sie unsere regionale Tomate. Die rote säuerliche Ummantelung der Frucht passt perfekt in Salate oder Remoulade und erinnert im Winter vollreif aus der Frucht gedrückt im Geschmack leicht an Tomatenketchup.

Vor 20 Jahren fand ich in meinem Garten einen Wildrosensämling und beschloß ihn auf meine Terrasse umzusiedeln. Wie sich seit ein paar Jahren herausgestellt hat, war das keine gute Idee. Meine Rosa Canina ist inzwischen 4 Meter hoch und windet sich mit Weinrebe, Liguster und Eibe zu einer undurchdringlichen Böschung, die spätestens im Juli ständig Laub rieseln lässt.

Die zahlreichen Früchte, die ich beim Pflanzen vor meinem geistigen Auge den ganzen Winter wildromantisch und rot leuchtend vor mir gesehen hatte, werden an diesem Standort leider schon nach kürzester Zeit schwarz und unansehnlich. Die Früchte, die erst nach dem Frost ihren eigentlichen Geschmack bekommen, taugen dann nur noch für die Tonne.

Deshalb wird diese arme alte Pflanze diesen Winter in meinem Garten nicht überleben und einen Teil der gerade von grün auf rot umfärbenden Hagebutten werde ich am Sonntag ein letztes Mal zu Hagebuttenketchup verarbeiten.

Dazu gibt es  Pommes und damit auch die Brennnessel dabei nicht zu kurz kommt versuche ich mich zum ersten Mal an veganer Brennnesselmayonnaise.

Ihr habt richtig gehört oder besser gelesen. Übermorgen um 11 Uhr könnt ihr life dabei sein, wenn ich endlich dieses Experiment angehe, das ich mir schon so oft vorgenommen habe. Jetzt ist es amtlich und es gibt kein zurück mehr 🙂

Also Pommes rot-weiss oder besser rot-grünweiss!

Ein paar Gurkenhäppchen runden das Ganze ab.

Als Erinnerung an die Rosenzeit, als die Hagebutten noch Rosenblüten waren, und den Ausblick auf die kalte Jahreszeit, die schon mit großen Schritten naht, gibt es noch Pfirsich mit Rosenblütenblättermarzipan.

Wir sehen uns Sonntag!

 

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Hagebutten in luftiger Höhe. Aus Hagebutten läßt sich ein tolles Konzentrat herstellen, ähnlich wie Tomatenmark.

 

 

 

 

Brombeerblätterflauschzeit

Brombeerpflanzen sind in der Bevölkerung ähnlich verhasst, wie Brennnesseln. Die wilde Brombeere ist auch bei Gärtnern unbeliebt und wird gnadenlos verfolgt.

In meinem Garten hat sie daher Asyl gefunden, als sie von der ehemaligen Kuhweide nebenan bei mir in den Maschendrahtzaun kroch.

So langsam beginne ich diese Pflanze und ihre Wuchsgewohnheiten zu verstehen und auch wenn sie beim Ernten der leckeren Früchte versucht, mich mit ihren Dornenhaken festzuhalten, sind wir inzwischen Freunde geworden.

Was die wenigsten wissen, ist, dass auch ihre Blätter ein wertvolles Nahrungsmittel sind. Und jetzt im Frühling ist die allerbeste Zeit mit den Blättern zu experimentieren.

So lange sich die Blattbüschel aus den überwinterten Knospen schieben, sind sie noch frei von der Dornenleiste, die sich normalerweise auf der Blattunterseite befindet und sonst erst aufwändig herausgeschnitten werden muss.

Heute in der open Hour der Brennnessellobby könnt ihr sie probieren gemeinsam mit einer Kräutermischung in der Remoulade.

Bis später also im Agnes- Nordmeier- Weg 7 in Deckbergen!

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Goldnessel

Eine essbare Wildpflanze, die rund ums Jahr verfügbar ist, ist die Goldnessel. Sie ist immergrün und kriecht gern in ungenutzte Schattenplätze.

Sie ist heute thematisch der Hauptakteur in der Veranstaltungsreihe „Sonntag in der Brennnessellobby“ .

Aber wie immer stehe ich natürlich für alle Fragen rund um essbare Wildpflanzen, den nachhaltigen Lebensstil und was euch sonst noch so umtreibt zur Verfügung.

An die Probierhäppchen mach ich mich auch gleich:

  • Champignons mit Curry-Goldnesselcreme
  • Backkartoffelschiffchen mit Wildcräutercreme
  • Citrusfrüchte im Ingwer-Brennnesselsamenjus

Also dann, an die Arbeit.

Wir sehen uns um 11 Uhr!

 

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Goldnesseln an meinem Gartenpavillon

 

 

Trampolinmusik und Foodfestival in Rolfshagen

Morgen  geht´s rund, natürlich mit der Brennnessellobby 🙂 Hier ist der Orginalankündigungstext vom Meister des Strull und Schluke Projekts Arne Boecker:

Am Samstag bespielt Trampolinmusik von 12 bis 20 Uhr das Freibad Rolfshagen (das hoffentlich zurecht „Sonnental“ heißt) mit seinem Multikulti-Techno. Strull & Schluke hilft bei der Organisation.
Zusätzlich zur Musik wird ein Food Festival gereicht. Hier die Teilnehmer mit ihren Angeboten:

E-Center Obernkirchen: Früchte-Becher
Familie Kirsch: Grill
DLRG-Rolfshagen-Frauen: Kuchen
TusG-Rolfshagen-Frauen: Eis
Birgit Brinkmann: Brennessel-Gerichte
Strull & Schluke: Strull-&-Schluke-Burger
ChariTea/Lemon-Aid: Softdrinks, Cocktails
Kiosk: Getränke, Snacks, Süßes

Na: Appetit bekommen? Hier die gute Nachricht: Was ihr am Samstag an Kalorien draufpackt, könnt ihr sofort wieder runterschwimmen.

 

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„Eine Lobby für die Brennnessel“ bei ecocrowd?

Vor einigen Wochen erfuhr ich von der neuen ecocrowd Plattform, auf der ein Forum für nachhaltige Ideen und Projekte entstehen soll und die Ideen, Unterstützer und Geldgeber zusammen bringen möchte.

Mein Anliegen ist eigentlich gar nicht in erster Linie ein materielles (abgesehen davon, dass ich mit meiner Aufklärungsarbeit, die ich seit etwa 5 Jahren leiste und die bisher mehr schlecht als recht bezahlt wird, ganz gerne meinen Lebensunterhalt bestreiten können würde), als vielmehr ein ideelles! Außerdem: Was für eine Finanzierungssumme soll ich angeben? Was kostet es eine Lobby für die Brennnessel zu gewinnen? 20 000 Euro? Reicht das? Kann man Menschen mit Geld zur Vernunft bringen?

Ich dachte lange darüber nach, ob ich mich bewerben sollte oder nicht, denn ich habe nicht vor ein Unternehmen zu gründen und Produkte mit Brennnesseln herzustellen. Ich will den bereits bestehenden Firmen keine Konkurrenz machen! Im Gegenteil: ich möchte Menschen unterstützen, die den Mut haben sich selbstständig zu machen. Große und kleine Betriebe, die die Verantwortung für Mitarbeiter tragen, Distributionswege auskundschaften, und Unmengen von Richtlinien und Gesetzen beachten müssen.

Die Brennnessel als gesundes Lebensmittel ist heute nur noch wenigen bekannt. Wir haben uns von der Natur entfremdet. Unsere Kulturlandschaft ist aus- und vor allem aufgeräumt! Es gibt „gute“ Pflanzen (Kulturpflanzen) und es gibt „böse“ Pflanzen (Wildpflanzen = Unkraut). Das haben wir in den letzten Jahrhunderten gelernt. Die wertvolle Brennnessel ist in Deutschland allgegenwärtig. Wo der Mensch ist, ist auch sie nicht weit. Und wo es sie gibt, wächst sie in dichten Beständen. Was läge näher, als sie anzubauen und zu einer Nutzpflanze zu erklären? Jeder, der sich mit ihr beschäftigt kennt ihren Wert für den Menschen. Warum also führt sie immer noch ein Schattendasein?

Weil sie keine Lobby hat!

Ich möchte ihr diese Lobby geben: Ich möchte, dass Gartenbesitzer sie freudig begrüßen und aus ihr schmackhafte Gerichte herstellen. Dass sie von Landwirten geerntet werden. Das Nahrungsmittelproduzenten tolle Produkte damit entwickeln und ich brauche Konsumenten, die diese mit Genuss verzehren. Einfach ausgedrückt, ich möchte, dass sie zukünftig den Stellenwert bekommt, der ihr zusteht!

Wer profitiert davon?

Wer profitiert, wenn wir weniger Chemie brauchen, weniger tierisches Eiweiß essen, wenn Menschen weniger krank sind, …?

Unser Wirtschaftswachstum???

In unserer Gesellschaft werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert. Es ist Zeit für eine Gesellschaftswende. Und die Brennnessel kann ein Symbol für diese Wende werden, denn sie ist bereits da!

Ich werde mich bewerben! Und wenn es nur wieder ein weiterer Baustein ist, ohne Geld auf die Brennnessel als vergessenen Teil unserer Wirtschaft aufmerksam zu machen!!!

Mein Bewerbungsvideo seht ihr hier:

http://youtu.be/u6BsmFmqZEQ

Schaut doch mal rein 🙂