Supermarktaktion am Nikolaustag

 

Ich liebe Supermärkte.

Sie tun jetzt sogar was für die Umwelt! Sie sagen:

Wir sparen Plastikmüll für Sie:

  • Sie können jetzt wiederverwendbare Säckchen kaufen, und wir sparen uns das Nachdenken über andere Lösungen und machen zusätzliche Gewinne! 
  • Sie können jetzt stabile Einkaufstaschen kaufen oder Taschen aus Stoff. Und wir bekommen jetzt noch mehr Geld dafür, dass ihr Werbung für uns lauft.
  • Wir lassen den Deckel auf den 500 g Joghurtbechern weg, wenn Sie den verbleibenden Rest schneller wegschmeißen müssen, kaufen Sie schneller wieder ein! Noch mehr Profit!

 

Plastik sparen? Find ich gut! Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass Orangen, Kartoffeln, Zwiebeln und Co. immer noch in Säcke verpackt werden, die man aufschneiden muss? Und Salat und Co. in  Plastik eingeschweißt? Und Süßigkeiten?

Wo sind die wiederverwendbaren Verpackungen da? Wo sind die wiederverwendbaren Lösungen ohne Werbelogo?

Ausgerechnet die hauchdünnen Tütchen, die man noch dazu mehrfach verwenden kann, sollen schlecht sein?

Stabile Einkaufstaschen die man kaufen kann, ja! Aber mit Werbung drauf?

So ein Zusatzplastikdeckel auf dem Joghurt könnte ja optional sein, wer den 500 g Becher Joghurt nicht in einem Rutsch verbraucht, nimmt sich einen Deckel und derjenige, der der keinen braucht zahlt weniger an der Kasse?

Anreize schaffen zum Plastikmüll sparen, und nicht den finanziell bestrafen, der umweltverträglich einkaufen möchte.

Wo sind die Anreize für die Kunden?

Es gäbe tausende von Möglichkeiten, aber die Unternehmen suchen nach wie vor hauptsächlich nach Lösungen, die sie selbst reicher machen.

Doch wo sind die Anreize für die Unternehmen?

Bisher ist der einzige Anreiz, die Kunden zu behalten.

Wir könnten am Nikolaustag ein Zeichen setzen und den Einkauf boykottieren. Dann müssten aber alle mitmachen! Oder den Supermarktgeschäftsführern Ruten übergeben? Oder sie mit wiederverwendbaren Verpackungen überhäufen? Und Bumerangbags nähen! Oder….

Also mir persönlich gefällt der Gedanke, Flaschen und Gläser zukünftig nicht mehr in den Glascontainer zu bringen, sondern gespült in den Supermarkt 🙂

Wie dem auch sei, es sind noch 2 Wochen Zeit. Vielleicht fällt uns ja gemeinsam was Schönes ein! Hinterlasst bitte in den Kommentaren eure Ideen!

 

Sonntag um 11 Uhr gibt es in der Brennnessellobby auf jeden Fall wie jeden Sonntag wieder etwas garantiert Unverpacktes, das ihr nur im Magen mitnehmen könnt:

Warme Baguettes mit Brennnesselbutter, Meerrettichsteckrübenhäppchen und Lavendelclementinen.

Bis dann!

 

Nikolausrute

Nikolausrute für Supermärkte? Was tun für weniger Verpackungsmüll?

 

 

Duftveilchen

Was ich heute in der Veranstaltungsreihe „Sonntag in der Brennnessellobby“ präsentiere, ist molekulare Küche in ihrer Reinform.

Die ersten echten Duftveilchen von der Wiese werden über Nacht mit halbierten entkernten Weintrauben und einem Spritzer Zitronensaft und -zesten zu einem kulinarischen Höhepunkt des Gartenjahres.

Diese Kreation von mir ist seit einigen Jahren schon so etwas wie ein saisonales Genießerritual.

Normalerweise sitze ich beim Verzehr im Garten auf meiner geliebten Blumenwiese mit Blick auf den verwunschenen, von Efeu, Brombeerranken und Trompetenblume umwirkten Gartenpavillion und gebe mich dabei ganz dem Vogelkonzert des Frühlings hin.  Je nach Windrichtung des Tages duftet es entweder nach der Blutpflaume am Gartenzaun, den übrig gebliebenen Duftveilchen auf der Wiese und dem Kissenprimelarrangement auf dem Gartentisch.

Heute wird es regnen. Aber dafür genieße ich diesen einzigartigen Duftveilchensalat  heute gemeinsam mit meinen Gästen, zusammen mit:

Kartoffelpuffern mit frisch gepflückten Brennnesselspitzen

und

wildgekräuterten Salathäppchen

Ihr seid auch dabei?

Na, dann bis nachher im Agnes-Nordmeier-Weg 7 !

 

Duftveilchensalat

Essbares Land

 

 

Raumschiff Erde, Logbucheintrag vom 9.5.2016

 

Wir befinden uns auf dem Raumschiff Erde mit der Mission „Essbares Land“.

Hier spricht Birgit B. Brinkmann.

 

Es ist Mai. Wonnemonat. In meinem Garten explodiert die Natur.

Obwohl ich nicht gesät und gepflanzt habe, gibt es mehr zu ernten, als ich verarbeiten kann.

Giersch, Brennnessel, Löwenzahn, Gundelrebe, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Waldweidenröschen, Brombeerblätter, Klettenlabkraut, Purpurnessel, wilde Kresse und vieles mehr. Das Superfood aus der Natur kommt ganz von selbst und hat alles, was der menschliche Körper zum Leben braucht.

Allein die Brennnessel enthält alle notwendigen Ernährungsgrundbausteine wie beispielsweise Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett.

Auf den Feldern finden wir Monokulturen. Ok. Das muss wohl so sein.

Auf dem Foto, das ganz beliebig irgendwo in Deutschland aufgenommen sein könnte, gestern von mir dokumentiert, sieht man ein frisch bearbeitetes Feld – und einen braunen Ackerrand.

 

Nanu?

Laut Wikipedia ist der Ackerrand : „ … ein Randbereich an Äckern, der ohne den Einsatz von Herbiziden und Pflanzenschutzmitteln bewirtschaftet wird, damit sich dort Ackerwildkräuter und die an sie angepasste Tierwelt ausbreiten und überleben können. …“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Ackerrandstreifen ).

Seit 25 Jahren gehe ich in der Kulturlandschaft um Deckbergen zwischen den Feldern spazieren und entdecke weder typische Wildpflanzen, noch typische Tierwelt.

Na gut, Deckbergen ist eben besonders ordentlich, der Mensch steht im Vordergrund.

Also finden wir für den Menschen essbares am Ackerrand?

Nö!

So lange ich denken kann, wächst am Deckberger Ackerrand Gras. Denn Getreidefelder werden gegen zweikeimblättrige Pflanzen gespritzt. An den Rapsfeldern wächst dazwischen manchmal Ackerstiefmütterchen und Hirtentäschelkraut, die typischen Begleitkräuter von Raps. Die werden aber spätestens im Mai abgesenst. Der Grasschnitt bleibt drauf liegen. Ich habe massenweise Fotos mit gammelndem Gras auf Ackerrandstreifen.

Im Wonnemonat Mai!

Doch dieses Jahr wird das anders. In Deckbergen!

Die Menschen in Deckbergen mögen es ordentlich. Also kein Wildkraut am Ackerrand. OK.

Dann vielleicht Kulturgemüse am Ackerrand. Kulturpflanzen in der Kulturlandschaft. Werden die Deckberger Bauern auch das Kulturgemüse am Ackerrand vernichten?

Wir werden es sehen.

 

Am Freitag, den 13.Mai 2016, wird ein kleines Testbeet angelegt.

Treffpunkt ist an der Feldwegverlängerung der Straße „Lehmkuhle“ in Deckbergen.  Am Sitzplatz um 17 Uhr.

Wer mithelfen möchte ist herzlich dazu eingeladen.

Willkommen sind außerdem:

Jungpflanzen und Saatgut von Gemüse und einjährigen Blütenpflanzen, mit essbaren Blüten.

Gefüllte Gießkannen und entsprechendes Gartengerät.

Und natürlich etwas für das kleine Picknick hinterher!

Das schöne Wetter ist bestellt …

Raumschiff Erde

Raumschiff Erde, Logbucheintrag vom 1.5.2016

Wir befinden uns auf dem Raumschiff Erde mit der Mission „Essbares Land“. Hier spricht Birgit B. Brinkmann.

 

Was bisher geschah:

18.03.2016

Folgende E-Mail versendete ich an meine „Nesselblätter“:

 

Betreff: Der Frühling ist da

Hallo liebe Nesselblätter,

 

Ich plane in Anlehnung an die Bewegung des Urban Gardenings in den Städten, etwas Entsprechendes auf dem Land: eine Art angekündigtes Guerilla Gardening.

  • Wer kennt Landwirte, die nichts gegen eine Bepflanzung mit Gemüse und nützlichen Blütenpflanzen an ihren Ackerrändern hätten?
  • Wer weiß wann die nächste Ortsratssitzung ist?
  • Gibt es ein Vorbereitungstreffen für den 1. Mai?
  • Weiß jemand von euch, welche Art von Bepflanzung am neuen Sportplatz geplant ist?
  • Wer von euch hat Lust mitzumachen und die Idee weiterzutragen, um noch mehr Aktive zum Mitmachen zu motivieren?

Liebe Grüße und für alle Fälle schon mal schöne Osterwünsche für euch,

Birgit

 

19.03.2016 und 23.03.2016

Erste Informative Antworten treffen ein, unter Anderem: Ortsratssitzung ist am 20.04.2016 um 19 Uhr! Da will ich hin!

05.04.2016

Ich schaue mir die Ackerränder um den neu gebauten Sportplatz an. Stelle unter anderem fest, dass ein Bürger immer noch, wie in jedem Jahr den Rasenschnitt aus seinem Privatgarten auf dem öffentlichen Ackerrand entsorgt, und überlege, ob man nicht kleine Nester aus dem Grünschnitt machen könnte, um dort nährstoffliebende Kulturpflanzen einzusetzen – aber die Schnecken…

12.04.2016

Ich verliebe mich in einen Ackerrandstreifenabschnitt gegenüber einer Sitzbank. Der Platz wäre perfekt für  eine erste Aktion!

Ich spreche mit dem langjährigen Vorsitzenden des Heimat- und Verschönerungsvereins Schaumburg, der jeden kennt und alles weiß und erfahre, dass es inzwischen einen neuen Vorsitzenden gibt. Ich bekomme den Namen eines Landwirts, der  mir vielleicht weiter helfen kann.

Nach einigem Hin und Her kommt es zu einem Telefongespräch mit dem empfohlenen Landwirt. Es stellt sich heraus, dass sein Sohn das ausgeguckte Feld bewirtschaftet. Er rät mir dringend davon ab. Sein Argument: Der Streifen wird zwangsläufig bei der Bewirtschaftung vom Trecker überfahren. Wir diskutieren noch eine Weile über Bienen, Pflanzenschutzmittel und essbare Wildpflanzen.

Unser Gespräch endet etwas abrupt…

 

15.04.2016

erster Kontakt zum Vorsitzenden des SC Deckbergen-Schaumburg, mit der Frage nach einem Bepflanzungsplan für den neugebauten Sportplatz Deckbergen. Antwort: Er ist nicht zuständig, sondern der Bauhofleiter der Stadt Rinteln.

18.04.2016

Frage per E-Mail nach einem Bepflanzungsplan für den neugebauten Sportplatz Deckbergen an den Bauhofleiter in Rinteln.

20.04.2016

in der öffentlichen Ortsratssitzung  stellte ich dem Ortsrat Deckbergen mein Projekt vor und bitte um Unterstützung. Diese wurde mir, zunächst vom Ortsbürgermeister, in Form einer Weiterleitung einer Information an die örtlichen Landwirte, nach Erhalt einer entsprechenden schriftlichen Info meinerseits an ihn, zugesagt.

Am 22.04.2016 bekam er die folgende Info:

Essbares Land

Diese Info sendete ich zeitgleich an die örtliche Presse, den Bürgermeister  und die Demografiebeauftragte der Stadt Rinteln, die untere Naturschutzbehörde Schaumburg, den Verkehrs- und Verschönerungsverein Schaumburg und Steinbergen, den Touristikverband Schaumburger Land, das Touristikzentrum westliches Weserbergland, den Naturpark Weserbergland, die Schaumburger Landschaft, den Museumsleiter in Rinteln, den SC Deckbergen-Schaumburg, den Stadtgärtner Rinteln, den Kindergarten in Deckbergen, die Grundschule in Deckbergen, dem Schulbeauftragten der Stadt Rinteln, den Nabu Rinteln und Landkreis Schaumburg, den Imkerverein Schaumburg, dem Seniorenverband Schaumburg, einige mir bekannter Deckberger und Schaumburger, einer mir bekannten Lehrerin und an einen mir bekannten Landwirt.

 

Eine Rückmeldung bekam ich von Ortsbürgermeister, von der Demografiebeauftragten der Stadt Rinteln, der Vorsitzenden des Nabu Kreisverband Schaumburg und einer befreundeten Deckbergerin, die am vereinbarten Termin nicht konnte, mir aber ihre Hilfe zusicherte.

 

29.05.2016

Ortsbegehung zu zweit. Eine befreundete Deckbergerin wird detailliert in Kenntnis gesetzt und an heikle Stellen geführt, unter anderem an eine stinkende Güllegrube am Parkplatz der Sportplatzes, wo seit Jahren der Rasenschnitt des Fußballplatzes zwischengelagert  wird. Sie ist entsetzt und hoch motiviert. Ich erzähle ihr von der Idee, den Platz ebenfalls für den Kompostmüll unseres Projektes zu nutzen und beispielsweise mit Kürbissen zu bepflanzen.

Wir werden Kontakt zu den zuständigen Stellen aufnehmen…

 

30.05.2016

Am Samstagmorgen stand ein Hinweis auf das Treffen am gleichen Tag mit Foto im Schaumburger Wochenblatt.

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Zum vereinbarten Termin hatte ich dann ein ausführliches und  exklusives Gespräch mit Stefanie Kunze vom Schaumburger Wochenblatt.

Der nächste Termin für die erste Bodenbearbeitung wurde für Freitag, den 13.5.2016 um 17 Uhr gefunden.

Bis dahin gilt es den bewirtschaftenden Landwirt des ausgeguckten Ackerrandstreifens ausfindig zu machen und zu überzeugen. Und jede Menge persönlicher Gespräche zu führen!

Bin gespannt, wie sich das Ganze entwickelt…

Gemeinwohl ist machbar, Herr Nachbar

Gemeinwohl ist machbar Herr Nachbar.jpg

 

Die Inspiration eines demokratischen Prozesses. Gutes Leben – wir kommen 🙂
Lasst uns ein Zeichen setzen am 1. Mai 2016!
https://www.facebook.com/events/550452841789422/

Beschreibung:

Die Gemeinwohl Ökonomie, vielfach Forderung an die Politik, kann funktionieren. Eine weltweite Ökonomie, die das soziale Handeln wertschätzt, die Ressourcen sparend agiert und dem Gemeinwohlwachstum dient, ist eine Utopie, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Christian Felber hat versucht die Gemeinwohl-Ökonomie als demokratischen Prozess kurz als Pdf zu Skizzieren:

Klicke, um auf gemeinwohl.pdf zuzugreifen

Diese „Inspiration eines demokratischen Prozesses“ wollen wir erlebbar machen und weitertragen.
Und das geht am Besten im täglichen Leben mit den eigenen Mitteln.

Ob als facebookgruppe oder life an eurem Lieblingsort: schließt euch zusammen und denkt euch etwas aus, was ihr für das Gemeinwohl tun könnt oder wie ihr euch die Gemeinwohlökonomie vorstellt!

Welches Datum wäre dafür geeigneter als der 1. Mai?
Gutes Leben wir kommen 🙂

 

 

Werdet auch Mitglied in meiner facebookgruppe:

Deckbergen-Gemeinwohl ist machbar, Herr Nachbar

auch wenn ihr nicht aus Deckbergen kommt: Deckbergen ist überall 🙂

Hier ist der Link https://www.facebook.com/groups/563842947113894/